„Eine phänomenale junge Geigerin aus Armenien hat am Sonntag ihr Debüt beim Göttinger Symphonie-Orchester gegeben: Diana Adamyan. Mit glutvoller Leidenschaft spielte sich Adamyan vom ersten Ton des Sibelius-Konzerts an tief in die Herzen ihres Publikums. Sie verfügt über ein enormes technisches Rüstzeug, auch die aberwitzigsten Sprünge können ihrer Souveränität nichts anhaben, die Intonation ist bis in die höchsten Flageoletts perfekt, ihre Fingerfertigkeit bravourös. Darüber hinaus verfügt sie über die Fähigkeit, große musikalische Bögen auszuspannen, die Details minutiös auszuarbeiten, ohne dabei den Blick für das Ganze zu verlieren, dramatische Steigerungen aufzubauen, lyrische Schönheit aufblühen zu lassen – und das alles mit einer wunderbar differenzierten Tongebung, die von kantig-widerborstigen, scharf rhythmisierten Passagen über die raumfüllend intensiven Klänge der G-Saite bis hinauf in die glockenreinen Koloratursopran-Lagen reicht.
Sie spielt voller Leidenschaft, gibt der Emotion angemessen viel Raum, ohne die Musik ins simpel Gefühlige abgleiten zu lassen. Ihr Bewusstsein für Formung und klar konturierte Gestalt lässt sie dabei nirgends im Stich… Lautstarke Bravorufe mischten sich in den prasselnden, hochverdienten Schlussapplaus nach diesem Sibelius-Konzert, das wohl die meisten Zuhörer noch weit über diesen Abend hinaus im Gedächtnis behalten werden.“
—Göttinger Tageblatt